Angela Kuchta von Himpelchen und Pimpelchen mit der Leiterin der Kita Heesstraße, Anna Matyszent (unten). Foto: Nadine Fischer

Neue Kitas und Kita-Plätze in Viersen

Zwei neue Kindertagesstätten eröffnen Anfang August in Viersen – noch nehmen sie Kinder auf. Eine der Kitas hat Modell-Charakter: mit Großtagespflege und Randzeitenbetreuung. Aber wird das überhaupt nachgefragt?

Kurz vor Beginn des neuen Kita-Jahres warten noch 42 Kinder auf einen Betreuungsplatz in einer Einrichtung in Viersen. „Grundsätzlich sind alle Kitas bis auf wenige Restplätze belegt“, sagt Stadtsprecher Frank Schliffke. Das Jugendamt versuche noch, den Eltern mit offenen Platz-Anfragen Plätze in Kitas oder der Kindertagespflege zu vermitteln. Und: „Das Jugendamt steht in ständigem Kontakt mit den Einrichtungen hinsichtlich der Fluktuation und frei werdender Plätze. Diese Plätze werden an anfragende Eltern weitervermittelt.“

Aktuell haben Eltern auch noch gute Chancen, für ihr Kind einen Platz in der neuen Kita Heesstraße des Trägers Himpelchen und Pimpelchen aus Stuttgart in Viersen-Dülken zu bekommen. Für die Stadt ist sie ein Modellprojekt – mit Nottagespflege und Randzeitenbetreuung. Im Kita-Jahr 2021/2022 werden in Viersen nach Angaben der Stadt insgesamt 2791 Kitaplätze in 39 Einrichtungen angeboten. Hinzu kommen 207 Tagespflegeplätze. Eltern hatten bis Ende Januar Zeit, über die Internetplattform Kita-Online ihren Platz-Bedarf anzumelden. 1140 Eltern haben das getan, „bei dieser Zahl handelt es sich um neue Bedarfe“, erläutert Schliffke. Kinder, die bereits im vergangenen Jahr einen Kita-Platz hatten, seien darin nicht enthalten. „Enthalten sind aber etliche Kinder, die aktuell einen der rund 200 Tagespflege-Plätze belegen. Wir schätzen den Anteil auf gut 50 Prozent.“ Genaue Zahlen lägen aber nicht vor, da diese von Hand ermittelt werden müssten.

In der neuen Kita Heesstraße sind aktuell noch rund zehn Plätze für Kinder von drei bis sechs Jahren zu vergeben. Insgesamt bietet die Kita 93 Plätze an: davon 69 in drei Kita-Gruppen für Kinder von drei bis sechs Jahren, 24 in Krippen-Gruppen für Kinder von 0 bis drei Jahren. Hinzu kommen vier Plätze für Kinder von 0 bis drei Jahren in der angegliederten Großtagespflege. Das Ungewöhnliche dabei: In der Tagespflege gibt es auch fünf Notplätze. Sollte irgendwo in der Stadt eine Tagesmutter ausfallen, könnte ihre Gruppe kurzfristig an der Heesstraße von einer der drei dort angestellten Tagesmütter mitbetreut werden.Im ersten Jahr bietet die Kita für Kinder 35 und 45 Stunden Betreuung an – 25 Stunden seien nicht nachgefragt worden, erläutert Angela Kuchta, Fachberaterin für NRW beim Betreiber Himpelchen und Pimpelchen.

Die Kita hat von 7 bis 17 Uhr geöffnet. „Wir hätten von 6.15 bis 18 Uhr öffnen dürfen“, sagt Kuchta. „Wir haben bei den Eltern den Bedarf abgefragt, aber es war tatsächlich niemand da, der diesen Bedarf hatte“, ergänzt sie. Für Kuchta ist das nicht überraschend. Himpelchen und Pimpelchen betreibe 16 Kitas, schon oft habe sie erlebt, dass kurz vor dem Start Eltern von dem erweiterten Randzeiten-Angebot – also Öffnungszeiten von deutlich vor 7.30 bis deutlich nach 16 Uhr – wieder zurückwichen, berichtet sie. Mögliche Ursache: Eltern dürfen höchstens 45 Betreuungsstunden buchen, da reichen mitunter auch die Randzeiten-Angebote nicht aus, um Beruf und Betreuung problemlos für eine Woche zu koordinieren.

Auf zwei Etagen werden die Kinder im Neubau mit rund 740 Quadratmeter Grundfläche an der Heesstraße betreut, die Krippen-Gruppen haben ihre Räume im Erdgeschoss, die Kita-Gruppen im Obergeschoss. „Das Haus ist komplett aus Holz gebaut“, erzählt Kuchta. „Das passt zu Himpelchen und Pimpelchen, denn Ökologie und Nachhaltigkeit sind für uns wichtige Themen“, ergänzt sie. Während der Bau so gut wie fertig ist, bleibt der Garten in den kommenden Wochen noch Baustelle. Himpelchen und Pimpelchen verfolgt ein teiloffenes Betreuungskonzept: Die Kinder starten in ihren Gruppen in den Tag, können dann Angebote in den Themenräumen wahrnehmen, etwa im Atelier oder im Bastelraum. Die 32-jährige Anna Matyszent aus Krefeld leitet die Kita, ihr 20-köpfiges Team ist komplett. Für Matyszent ist es die erste Kita-Leitung und sie freut sich sehr über ihre neuen Aufgaben: „Es ist einfach wahnsinnig aufregend“, sagt sie.

Lesen Sie den gesamten Artikel aus der Rheinischen Post vom 27.07.2021 :

Downloads
DSGVO Cookie Consent mit Real Cookie Banner